Geschichte
Das Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Elsten ist nicht eindeutig festzustellen. Die Pässe der Gründungsmitglieder wurden auf den 01.02.1935 ausgestellt. Die offizielle Anmeldung der Wehr Elsten bei der Gemeinde Cappeln erfolgte zum 28.12.1937. So standen auch gleich 41 Namen auf der Anmeldeliste.
Die Motive zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr in Elsten sind wohl nicht so sehr auf feuerwehrtechnischem Gebiet zu suchen, sondern mit den politischen Ereignissen der damaligen Zeit zu begründen. So wurden im gleichen Zeitraum in der Gemeinde Cappeln zugleich 3 Wehren gegründet: Schwichteler, Sevelten und Elsten. Außerdem gab es ja schon die Freiwillige Feuerwehr in Cappeln. Die Sicherung des Bandschutzes war damit voll gewährleistet.
Um den Ideen Hitlers und seiner Diktatur zu entgehen, entschloss man sich unter Wortführung des damaligen Küsters und Landwirts Johannes Fredeweß, Warnstedt, zur Gründung der freiwilligen Feuerwehr Elsten. Zunächst begann man damit einen lockeren Verbund unter Gleichgesinnten herzustellen. Mit zunehmender Militarisierung in Deutschland sah man sich 1937 dazu gezwungen, die Freiwillige Feuerwehr offiziell bei der Gemeinde Cappeln anzumelden. Die Gründungsmitglieder glaubten, sich so dem Militärdienst und der Willkürherrschaft Hitlers entziehen zu können.
Die freiwillige Feuerwehr Elsten erhielt zu ihrer Gründung eine pferdegezogene Handspritze. Diese wurde in einem Schuppen bei Georg Beckmann in Elsten untergebracht. Die Einsätze waren immer sehr beschwerlich. Die Rüstzeit bis das 1. Rohr Wasser hatte, dauerte viel zu lange. Die Einsätze wurden dann nur noch zu einem Abenteuer. Daher bemühte sich der damalige Brandmeister Johannes Fredeweß um ein motorisiertes Fahrzeug. Schon am 29. September 1942 konnte ein Mannschaftswagen der Marke Mercedes LLG übernommen werden. Für die damalige Zeit war dies ein gutes Fahrzeug, daher gab es in den letzten Kriegsjahren auch Löscheinsätze in Bremen, Osnabrück und Vechta.
Der 2. Weltkrieg dehnte sich immer weiter aus. Deutschland verlor an allen Fronten. Die Kriegsgegner besetzen auch unsere Heimat. Am 13. April 1945 erreichte die Front der Siegermächte Elsten. Unsere Wehr verlor damit auch ihren Feuerwehrwagen. Die Pumpe konnte man noch retten. Zu vielen Bränden, die beim Durchzug der Front entstanden, konnte die Wehr Elsten nicht ausrücken. Es fehlte an den Transportmitteln und am Schlauchmaterial. Das Fahrzeug tauchte kurz nach der totalen Kapitulation in der Umgebung von Lüneburg wieder auf. Durch geschickte Verhandlungen des von der Besatzung ernannten Bürgermeisters Götting konnte das Feuerwehrfahrzeug der Wehr Elsten wieder übergeben werden. Das Fahrzeug der Feuerwehr Cappeln war ebenfalls beschlagnahmt worden. Es tauchte trotz intensiver Nachforschungen seitens der Gemeinde Cappeln nicht wieder auf.
Zum Nachfolger von Johannes Fredeweß wählte die Wehr Paul Hellbernd. Die Gemeinde Cappeln ernannte ihn daraufhin zum Ortsbrandmeister. Insgesamt 26 Jahre leitete er erfolgreich die Geschicke unserer Feuerwehr.
1954 erhielt unsere Feuerwehr eine neue Pumpe von Metz-Tragkraftspritze TS 8/8-VW mit luftgekühltem 4 Zylinder VW Motor, 28 PS, in neuester Ausführung mit Werkzeug und Zubehör. Diese Pumpe konnte nicht im Feuerwehrfahrzeug untergebracht werden. Die Halterung im Fahrzeug passte nicht, außerdem war die Pumpe größer gebaut, so dass der erforderliche Raum nicht zur Verfügung stand. In der Werkstatt Paul Hellbernd baute man einen neuen PKW-Anhänger, mit dem die neue Tragkraftspritze transportiert wurde.
Ihr 25jähriges Bestehen feierte die Wehr 1960 innerhalb der Dorfgemeinschaft. Vor dem Feuerwehrhaus hängte man einen Kranz und eine Gedenktafel auf. Zu diesem Jubiläum erhielt die Wehr ein neues Fahrzeug, ein VW-Transporter als Tragkraftspritzenfahrzeug. In diesen baute man eine Haltevorrichtung für die vorhandene Spritze TS 8 ein. Die Wehr wurde dadurch wesentlich wendiger, da man nun den Anhänger nicht immer mitführen musste. Pfarrer Josef Diersen weihte das neue Fahrzeug ein.
Am 03.08.1975 fand der Kreisfeuerwehtag in Elsten statt, zugleich feierte die Wehr ihr 40jähriges Bestehen.
Aus Altersgründen schied am 12.07.1979 Paul Hellbernd aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. August Bornhorst übernahm damit die Leitung der Wehr Elsten.
Nach 20 dienstbereiten Jahren litt der VW-Kombi immer mehr an Altersschwäche. Bei einigen Einsätzen musste das Fahrzeug angeschoben werden. So war es auch auf dem Kreisfeuerwehrtag 1979 in Cloppenburg. Da Bürgermeister Renschen und Gemeindedirektor Marischen auf der Ehrentribüne saßen, war ihnen dieses Schauspiel vor der Öffentlichkeit peinlich. Bei der Aufstellung des neuen Haushaltsplanes der Gemeinde wurde die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges für Elsten berücksichtigt. Der Gemeinderat der Gemeinde Cappeln beschloss daher am 1. Juli 1980 einstimmig, ein neues Fahrzeug anzuschaffen. An Absprache mit der Wehr Elsten kaufte man ein Fahrzeug bei Mercedes Benz vom Typ DB 308. Den feuerwehrtechnischen Einbau nahm die Firma Domeyer in Bremen vor. Ende Januar 1981 konnte das Fahrzeug der Wehr übergeben werden. In einer kleinen Feierstunde weihte Pfarrer Joseph Cloppenburg das neue Feuerwehrfahrzeug ein.
Der Ortsbrandmeister August Bornhorst verstarb 1984 und der stellvertretende Ortsbrandmeister Otto Kuper übernahm daraufhin die Leitung der Ortsfeuerwehr.
Von 1987 bis 2007 besetzte die Feuerwehr Elsten den bei der FTZ in Cloppenburg stationierten Schlauchwagen SW 2000 des Landkreises Cloppenburg der mit seinen 2000 Metern Schlauchmaterial im ganzen Kreisgebiet bei größeren Einsätzen eingesetzt wurde.
Das 1949 erbaute Feuerwehrgerätehaus wurde trotz einiger Umbauten im Laufe der Zeit zu klein und entsprach zum Schluss längst nicht mehr den gültigen Vorgaben. Deshalb entschloss sich die Gemeinde Cappeln zu einem Anbau und einer Sanierung des Altbestandes. Baubeginn war im Jahr 2004 und die Einweihung des jetzigen Gerätehauses im Juni 2005.
Nach 24 Jahren (4 Amtszeiten!) folgte 2008 Josef Willenborg auf Otto Kuper als Ortsbrandmeister und leitet heute die Geschicke der Wehr zusammen mit seinem Stellvertreter Andreas Ellers.
Das 1981 beschaffte Tragkraftspritzenfahrzeug wurde 2010 durch unser jetziges TSF-W ersetzt und führte zu einer deutlichen Verbesserung der Ausrüstung.